Drei Viertel der Flüchtlinge sind traumatisiert!

Drei Viertel der Flüchtlinge sind traumatisiert!

Drei von vier geflüchteten Menschen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak sind traumatisiert. Das sind seit 2015 über 600.000 Menschen, die aus diesen Ländern stammen und in Deutschland einen Asylantrag gestellt haben.

Dies berichtet die am 30. Oktober veröffentlichte Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK, das über 2.000 geflüchtete Menschen aus diesen drei Ländern befragte.  58 % der Befragten waren mehrfach traumatisiert. Mehr als zwei Fünftel der Befragten zeigen Anzeichen einer depressiven Erkrankung.

Quelle: Helmut Schröder, Klaus Zok, Frank Faulbaum
Gesundheit von Geflüchteten in Deutschland – Ergebnisse einer Befragung von Schutzsuchenden aus Syrien, Irak und Afghanistan. Oktober 2018

 

About Udo Baer

Dr. phil. (Gesundheitswissenschaften), Diplom-Pädagoge, Kreativer Leibtherapeut AKL, Mitbegründer und Wissenschaftlicher Berater der Zukunftswerkstatt therapie kreativ, Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für soziale Innovationen (ISI) sowie des Instituts für Gerontopsychiatrie (IGP), Vorsitzender der Stiftung Würde, Inhaber des Pädagogischen Instituts Berlin (PIB), Autor

6 Kommentare zu “Drei Viertel der Flüchtlinge sind traumatisiert!

  1. Sehr geehrter Herr Baer,
    ich finde ihre Frage sehr spannend, mir stellt sich dabei die Frage wie es traumatisierten Kindern geht und wie im Kindergarten mit ihnen umgegangen wird. Wissen sie ob es zu diesem Punkt Studien gibt.
    Ich würde mich sehr auf eine Antwort freuen
    Mit freundlichen Grüßen

    • Auf der neuen Webseite wwww.kinderwuerde-udo-baer.de gibt es Informationen dazu. Auch zu den aktuellen Frage, wie mit den traumatisierten geflüchteten Kindern aus der Ukraine umgegangen werden kann. In der Reihe Kita Kompakt erschien mein Buch „Traumatisierte Kinder sensibel begleiten. Basiswissen und Praxisideen.“

  2. Sehr geehrter Herr Baer,

    können Sie ungefähr abschätzen wie viele traumatisierte geflüchtete Kinder in der Kita sind?

    Vielen Dank und liebe Grüße
    Merle Wilhelm

  3. Sehr geehrter Herr Baer, habe Ihr Buch über Weitergabe der Kriegsgenerationen an Kinder gelesen und sehr viele Parallelen entdeckt. Leider lebt die Generation nun nicht mehr und ein Austausch/Aufarbeitung ist nicht möglich. Wie kann man dann damit umgehen?

    • Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, andere Verwandte zu befragen. Es kann auch helfen, sich Informationen aus Büchern oder Filmen über die betreffenden Zeiten anzueignen. Die Aufarbeitung mit den Menschen der Kriegsgeneration ist meist nicht mehr möglich, da haben Sie recht. Es hilft, sich dann mit Geschwistern oder anderen Menschen Ihrer Generation auszutauschen, damit Sie mit Ihren Erfahrungen nicht allein bleiben.
      In manchen Städten oder Regionen existieren auch Kriegskinder- oder Kriegsenkel-Gruppen.
      Viel Erfolg und herzliche Grüße

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