Es wird unterschieden zwischen Komplextraumatisierung und der posttraumatischen Belastungsstörungen als Folge von einem Monotrauma. Der Begriff Komplextraumata wurde von der amerikanischen Psychiaterin Judith Herman[1] eingeführt. In der ICD11, die 2022 in Kraft tritt und nach einer Übergangszeit bis 2022 die ICD 10 ersetzt, wird die komplexe posttraumatische Belastungsstörung erstmalig formuliert und aufgeführt. Sie wird als Folge traumatischer Ereignisse plus zusätzlich einer „langandauernden/wiederholten traumatischen Situation, aus der Flucht nicht möglich ist“, definiert. Als Symptome werden zusätzlich zu den aufgeführten Traumafolgen aufgeführt Störungen
- im affektiven Funktionieren (Gewaltausbrüche, Dissoziationen unter Belastung, sehr starke emotionale Reaktionen …)
- in Funktionen des Selbst (Selbsteinschätzung als schwach, wertlos, zerbrochen, generalisierte Scham- und Schuldgefühle)
- in Beziehungsfunktionen (Schwierigkeiten, Beziehungen aufrecht zu erhalten und sich nahe zu fühlen)