Fremdsein und Trauma (1): Das Fremde zwischen Angst und Sehnsucht

Dieser Artikel ist Teil 1 von 3 der Artikel-Serie Fremdsein und Trauma

 

Fremd zu sein ist nicht nur die Beschreibung eines objektiven Zustandes. Wir Menschen können uns fremd fühlen, nehmen manches als befremdlich wahr oder sind uns selber fremd. Ich werde deshalb in einigen Beiträgen verschiedene Aspekte der Fremde und des Fremd-Fühlens beleuchten und dabei insbesondere die Auswirkungen traumatischer Erfahrungen untersuchen.

Beginnen wir mit den offensichtlichen Phänomenen. Wenn uns Menschen etwas Fremdes entgegentritt, dann sind wir unsicher. Das Neue, das Fremde kann freundlich oder feindlich oder neutral sein. Wir wissen es zunächst nicht. Deswegen ist bei den meisten Menschen der erste Impuls zurückhaltend, abwägend, beobachtend.

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Fremdsein und Trauma (3): „Die anderen sind anders“

Dieser Artikel ist Teil 3 von 3 der Artikel-Serie Fremdsein und Trauma

„Die andern sind anders“, sagt ein traumatisierter junger Mann. „Ich habe etwas erlebt, was die andern nicht kennen. Die fragen mich manchmal. Aber wenn ich erzähle, denke ich, dass das die andern gar nicht interessiert. Die wollen das nicht wirklich wissen. Verstehen kann das ja nur jemand, der es wirklich kennt. Ich hab aufgegeben.“

Solchen Äußerungen und solchen Gefühlen begegnen wir bei zahlreichen traumatisierten Menschen. Sie haben recht und sie haben unrecht. Richtig ist, dass das Erlebens traumatisierender Gewalt eine einzigartige Erfahrung ist. Der schrecken ist individuell, das Erleben existenzieller Bedrohung eine Erfahrung, die„aus dem Rahmen“ fällt und jeden Rahmen sprengt. Eine solche Erfahrung mit anderen zu teilen, stößt an Grenzen.

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