Das alte Lied „Völlig losgelöst“ (bekannt als „Major Tom“) wurde bei der Fußball-Europa-Meisterschaft vom DFB offiziell zur Torhymne der deutschen Mannschaft bestimmt und wird bei jedem Tor in den Stadien gespielt. Wenn ich es bei den Fernseh-Übertragungen höre, läuft mir jedes Mal ein Schauer über Rücken. Der Text handelt vom Suizid eines depressiven Raumfahrers. Niemand erwähnt das. Dass das Lied bei Partys gegrölt und in der Adidas-Werbung gespielt wird, ist geschmacklos genug. Ein Klick bei Google reicht, um den Text zu lesen. Es von der Zentrale des Deutschen Fußball zum offiziellen Song für Torjubel auszuwählen, ist für mich unfassbar. Er kann bei vielen Menschen, die einen Angehörigen oder eine Freund*in durch Suizid verloren haben und vielleicht dadurch traumatisiert sind, Schrecken reaktivieren. Dieses Lied ist keine Hymne. Es als Jubel zu spielen, ist entwürdigend.
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Es passt doch perfekt in die Zeit: völlig losgelöst sind Politik, Medien, grosse Konzerne und Organisationen wie der DFB etc. auf dem Weg in den dritten Weltkrieg, ohne die Bedeutung ihres eigenen kranken Geschwafels – genauso wenig wie den Song „Major Tom“ – noch zu verstehen.
Danke für den Denkanstoß. Ich kann ihren Standpunkt grundsätzlich nachvollziehen. Bin 60 Jahre und habe das Lied manchmal gehört und muss gestehen, dass ich bisher gar nicht richtig auf den Text geachtet hatte. Soeben habe ich das nachgeholt. Für mich bietet der Text viel Raum für Interpretation. Ich selbst höre da nichts von Suizid, sondern von einem Mann, der in seiner Arbeit ausbrennt und sich eine abkühlende erholsame Auszeit gönnt.