Man hat sich daran gewöhnt in Europa, dass in der Ost-Ukraine geschossen wird. 1,6 Millionen Menschen sind vor den Kriegshandlungen geflohen, doch zahlreiche Kinder und alte Menschen sind geblieben und leben in der „Waffenstillstandszone“, die eine Kriegszone mit immer wieder aufflackernden Schießereien und vor allem Artilleriebeschuss ist.
Die „Ärzte ohne Grenzen“ haben ein System „mobiler Kliniken“ geschaffen, kleine Trupps, die mit Schutzwesten unterwegs sind, um eine wenigstens minimale gesundheitliche Versorgung zu ermöglichen. Trotz Raketen- und Artilleriebeschuss aus den russisch unterstützen sogenannten „Rebellen“-Gebieten. Sie beschreiben die Folgen für die Menschen, z.B. in dem kleinen Ort Hranitne:
„Was macht der Krieg mit den Menschen von Hranitne? – Wenn die Artillerie einsetzt, wenn es Raketen hagelt, dann wirft das auch den Stärksten um, sagt Elena. Bei den Alten steigt der Blutdruck, steigen die Zuckerwerte. Sie haben Panikattacken, wenn eine Tür zufällt, und sie haben Panikattacken, wenn es still ist. Ein einfaches ,Wie geht es Ihnen’ ist schon zu viel für sie. Das halten sie nicht aus, dann erstickt ihre Stimme in Tränen. Die wenigen Kinder, die es hier noch gibt, machen ihre Betten nach, manche reden einfach nicht mehr.“ (FAS 14.1.2018)
Auch alte Menschen wie Bachtile redet nicht mehr, ihre Stimme ist weg. Ihr Mann Nariman hat das Gehör verloren.
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