Die Mächtigen dieser Welt haben eine Leibgarde. Manchmal werden sie als Präsidialpolizei oder Sicherheitstruppe oder anders bezeichnet. Der Name ist zweitrangig. Schon in den alten Zeiten der römischen Kaiser hatten diese Leibgarden, die sie beschützten und auf sie aufpassten. Auch Opfer brauchen eine Leibgarde, brauchen andere Menschen, die ihnen zur Seite stehen und die ihnen Schutz bieten.
Diese Leibgarde muss nicht bewaffnet sein und erst recht nicht militärisch ausgebildet. Aber es müssen Menschen sein, denen Opfer vertrauen und an die sie sich wenden können, wenn sie in Not sind, verunsichert sind, ängstlich sind usw.
Deswegen bitte ich Sie, sich zu überlegen, wer zu Ihrer Leibgarde gehören könnte. Schreiben Sie die Namen auf! Sprechen Sie diese Menschen an! Bitten Sie sie darum, zumindest ein wenig und gelegentlich als Leibgarde zu fungieren. Nicht mit der zu hohen Erwartung, dass diese Menschen Sie vor allem beschützen können, was in dieser Welt an Bedrohungen existiert. Aber dass Sie Ihnen Schutz bieten, wenn Sie sie darum bitten. Das ist das Entscheidende und Wesentliche, wofür Sie Leibgardist*innen brauchen. Vielleicht finden Sie zwei oder drei Menschen, die Sie zu Ihrer Leibgarde zählen können. Vielleicht sind es mehr. Wenn es weniger sind, dann suchen Sie danach, halten Sie danach Ausschau. Das Kriterium ist das Vertrauen, das Sie diesen Menschen entgegenbringen. Wenn das Vertrauen noch nicht stark ausgeprägt vorhanden ist, dann versuchen Sie, dieses Vertrauen zu entwickeln, indem Sie mit diesen Menschen sprechen, gemeinsames unternehmen und sich auch über Ihre Nöte austauschen. Dann werden Sie merken, wer zur Leibgarde taugt bzw. taugen kann.
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