Die Meldungen häufen sich:
- Kinder aus dem Irak mögen nicht mit afghanischen Kindern in einer Fußballmannschaft spielen.
- Syrische Frauen weisen afrikanische Frauen aus der Küche im Aufnahmelager.
- Libysche Flüchtlinge prügeln sich mit solche aus Eritrea.
- Roma werden bei der Essensausgabe von anderen Flüchtlingen ignoriert.
Solche und zahlreiche andere Geschehnisse verweisen auf einen starken Rassismus, der sich zwischen den Flüchtlingsgruppen austobt. Warum ist das so? Die meisten Flüchtlinge haben doch ein gemeinsames Schicksal und gemeinsam Not und Verfolgung erfahren. Doch es gibt selbst auf den Flüchtlingsschiffen religiös begründete Konflikte zwischen Christen und Muslimen oder zwischen verschiedenen muslimischen Strömungen. Und vor allem existiert deutlicher Rassismus, der sich an Hautfarbe und nationaler Herkunft festmacht.
Dafür gibt es mehrere Ursachen:
- Die Gesellschaften, aus denen die Flüchtlinge kommen, haben keine demokratische Tradition. Die Machthaber und diktatorischen Regimes spielen mit den Unterschieden der Volksstämme und schüren Rassismus, um ihre Macht zu erhalten.
- Es existieren in den Herkunftsländern keine oder kaum Traditionen humanistischer Erziehung. Das wirkt sich aus. Anti-Rassismus ist allenfalls aus der FIFA-Kampagne bei Fußball-Übertragungen bekannt.
- Viele Menschen reagieren in Situationen starker Verunsicherung entweder solidarisch oder abwertend. Die Abwertung ist weniger Ausdruck von Angst als der Versuch, sich zu erheben, indem andere erniedrigt werden. Das gibt bei Deutschen wie bei allen Nationalitäten.
Die mag den Rassismus unter Flüchtlingen verständlich machen, ihn aber auf keinen Fall entschuldigen. Unsere Haltung ist eindeutig: Wir treten für die Menschenwürde ein und damit gegen Rassismus. Gang gleich, ob er von Deutschen gegen Flüchtlinge oder von Flüchtlingen gegen andere Flüchtlinge geäußert wird.
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