- Traumafolgen und Gefühle, Teil 1: Verstört sein
- Traumafolgen und Gefühle, Teil 2: Zwischen maßlosen und gedämpften Gefühlen: Taubheit
- Traumafolgen und Gefühle, Teil 3: Zorn, Wut, Angst
- Traumafolgen und Gefühle, Teil 4: Schuldgefühle
- Traumafolgen und Gefühle, Teil 5: Scham
- Traumafolgen und Gefühle, Teil 6: Trauer
- Traumafolgen und Gefühle, Teil 7: Hilflosigkeit
- Traumafolgen und Gefühle, Teil 8: Gefühl der Gefühllosigkeit
Die häufigste emotionale Folge einer traumatischen Erfahrung besteht darin, dass Menschen verstört sind und verstört wirken. Dies gilt insbesondere nach Gewalterfahrungen einschließlich sexueller Gewalt. Dieses Verstörtsein kann unterschiedlich benannt werden. Manche sagen: „Ich stehe neben mir.“ „Ich bin verpeilt.“ Oder: „Ich bin völlig durcheinander.“ Dieses Verstörtsein kann auch langfristig als Folge von traumatischen Gewalterfahrungen das Leben der betroffenen Menschen prägen.
Verstört zu sein ist kein konkretes Gefühl, eher ein Befinden. Wir unterschieden bei den affektiven leiblichen Regungen zwischen Befinden, Stimmungen, Gefühlen und Atmosphären. Das Befinden unterscheidet sich gegenüber konkreten Gefühlen dadurch, dass es die gesamte Leiblichkeit ergreift und umfasst und konkrete Gefühle und Stimmungen beeinflusst sowie Atmosphären prägen kann. Das Verstörtsein ist eine Folge dessen, dass sich Menschen durch ein traumatisches Erleben fühlen, als wären sie „aus der Welt geworfen“ oder als würden sie in einen „Abgrund gestoßen“. Dies destabilisiert das gesamte leibliche Koordinatensystem räumlich und emotional. Das Verstörtsein kann verschiedene Gefühle und Stimmungen enthalten: Verwirrung, Trauer, Wut, Hilflosigkeit und andere mehr.
Wer verstört ist braucht Halt, Sicherheit und Geborgenheit.
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Gabriele Frick-Baer:
Kreative Traumatherapie: Aufrichten in Würde Methoden und Modelle leiborientierter kreativer Traumatherapie
Seiten: 176, Jahr: 2015, Auflage: 2., ISBN: 978-3-934933-49-1, 19,50 €
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