Verrat überleben, Verratsfolgen bewältigen (9): Etwas für den Körper tun

Ich kenne keinen Menschen, der unter Traumafolgen und insbesondere unter Verratserfahrungen gelitten hat oder leidet, der nicht auch ein negatives Körpererleben spürt. Gewalterfahrungen und die Erfahrung von Verrat führen dazu, dass man sich im Körper nicht mehr „zu Hause“ fühlt. Erniedrigung führt zu Anspannung, zu Körperentfremdung, Unlust und anderen körperlichen Irritationen. Deswegen besteht eine meiner Unterstützungen in der Bewältigung von Verratserfahrungen darin, dass ich oft anrege, dem Körper etwas Gutes zu tun. Ob das eine bessere, gesündere, lustvollere Ernährung ist oder ob dies darin besteht, sich zu bewegen bzw. zu tanzen, oder ob Menschen Übungen der Körperachtsamkeit durchführen … – es ist immer hilfreich.

Welchen Weg Menschen beschreiten, um ihrem Körper mehr Respekt und Würde zu erweisen, das liegt in dem Menschen selbst, in ihren Lebensbedingungen, in ihren Vorlieben und dergleichen mehr. Oft besteht der erste Schritt darin, über die eine oder andere kleine Achtsamkeitsübung überhaupt das Unwohlsein im Körper oder mit dem Körper zu spüren und die daraus entstehenden Impulse ernst zu nehmen.

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About Udo Baer

Dr. phil. (Gesundheitswissenschaften), Diplom-Pädagoge, Kreativer Leibtherapeut AKL, Mitbegründer und Wissenschaftlicher Berater der Zukunftswerkstatt therapie kreativ, Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für soziale Innovationen (ISI) sowie des Instituts für Gerontopsychiatrie (IGP), Vorsitzender der Stiftung Würde, Inhaber des Pädagogischen Instituts Berlin (PIB), Autor

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