- SERIE Komorbidität – Traumaerfahrungen und psychische Erkrankungen (1): PTBS
- SERIE Komorbidität – Traumaerfahrungen und psychische Erkrankungen (2): Weitere Zahlen
- SERIE Komorbidität – Traumaerfahrungen und psychische Erkrankungen (3): Trauma, Traumabewältigung und psychische Erkrankungen
- SERIE Komorbidität – Traumaerfahrungen und psychische Erkrankungen (4): Die erste Ähnlichkeit – Die Wunde und die existenzielle Not
- SERIE Komorbidität – Traumaerfahrungen und psychische Erkrankungen (5): Die zweite Ähnlichkeit – Überforderung, Verringerung des Selbstwertgefühls bis hin zur Erschütterung der Meinhaftigkeit
- SERIE Komorbidität – Traumaerfahrungen und psychische Erkrankungen (6): Die dritte Ähnlichkeit – Erregung
- SERIE Komorbidität – Traumaerfahrungen und psychische Erkrankungen (7): Die vierte Ähnlichkeit – Einsamkeit und sozialer Rückzug
PTBS (= Posttraumatische Belastungsstörung) und psychische Erkrankungen werden oft parallel diagnostiziert. Das parallele Auftreten zweier seelischer Erkrankungen wird „Komorbidität“ genannt.
Zwei große epidemiologische Studien in den USA und Australien ergaben bei 85–88% der Männer und 78–80% der Frauen mit PTBS komorbide psychiatrische Diagnosen (Kessler et al., 1995; Creamer et al. 2001). In der deutschen Studie von Perkonigg et al. (2000) wurde bei 87,5 % der PTBS-Patienten mindestens eine weitere psychische Störung diagnostiziert. Dies lässt vermuten, dass viele psychische Erkrankungen auf traumatischen Erfahrungen beruhen und eine chronifizierte Form der Traumafolgen bzw. der Versuche zur Traumabewältigung sind. Eine Angststörung kann in einer traumatischen Gewalterfahrung wurzeln, die Angst hat sich „verselbstständigt“ und wurde dauerhaft. Eine Depression kann als Folge einer traumatogenen Erstarrung („Freeze“) entwickelt werden und chronifizierter Ausdruck von Rückzugsverhalten. Schizophrene Erkrankungen können Ausdruck des Zerbrechens der subjektiven Welt traumatisierter Gewaltopfer sein usw.
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