Vor kurzem veröffentlichte die „Aufarbeitungskommission des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Missbrauchs“ einen Bericht, in dem sie die Berichte von rund 1700 betroffenen Menschen auswertete. Zu finden unter www.aufarbeitungskommission.de.
Herausstachen für mich drei Informationen, die ich teilen möchte:
- Nur 5% der Täter/innen waren Fremdtäter. Die meisten aus Familie, sozialem Umfeld, Institutionen, also von Menschen, bei denen die Kinder Schutz und Vertrauen erwarten konnten.
- 17 % der Erfahrungen sexueller Gewalt erfolgten in Institutionen, davon 37 % Kirchen und 24 % in Schulen.
- 48 % der Kinder waren zu Beginn der Tatzeit jünger als 6 Jahre.
Die Kommission zog mehrere Schlussfolgerungen. Eine lautet:
„Betroffene berichten, dass die Nutzung von Therapieangeboten hilfreich und bewältigungsfördernd war. Gleichzeitig betonen sie, wie hinderlich die Begrenzung der Therapiedauer für die Heilung sein kann. Darüber hinaus wird auch darüber berichtet, dass es zu wenige Therapieplätze bei auf Trauma spezialisierten Therapeutinnen und Therapeuten gibt, dass die Wartezeiten für einen Therapieplatz zu lang sind und dass nicht flächendeckend in ganz Deutschland ein Therapieplatz zu bekommen ist. Untersuchungen zeigen in diesem Zusammenhang ein Gefälle zwischen Stadt und Land.“
Und an anderer Stelle:
„In diesem Zusammenhang ist die medizinische und therapeutische Versorgung zu nennen. So sind häufig der als schwierig erfahrene Zugang zu Therapie und die teilweise als mangelhaft erlebte Qualität der Therapie Themen in den Anhörungen. Schließlich gehört auch sexuelle Gewalt durch Therapeuten und Therapeutinnen zu den Bereichen, in denen eine Aufarbeitung nötig ist.“
- Die Geschichte Satz für Satz - 8. April 2024
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„…Einfach immer nur auf Fakten hinzuweisen und Gewaltbetroffene gleichzeitig der „ganz normalen “ Ausgrenzung und Isolation auszusetzen, ist für mich eine Form der Heuchelei und unerträglich.“ – Damit meine ich die generelle Berichterstattung, die ab und an in den Medien erfolgt und die die reale Situation der Gewaltbetroffenen in eine sterile Form der Faktenpräsentation presst, um nur ab und an ein wenig Mitmenschlichkeit zu heucheln. ( Ich meine damit nicht die Veröffentlichung der obigen ausgewählten Informationen. )
Ich bitte darum, den Kommentar , den ich um 9.06 Uhr schrieb, frei zu schalten, weil der Text um 9:23 Uhr sich auf den Text um 9:06 Uhr bezieht.
Ich bitte hiermit darum, den Text um 9:06 Uhr frei zu schalten, weil der Text um 9:23 Uhr sich auf den davor geschriebenen Text bezieht. Der Text um 9:23 Uhr ohne den davor geschriebenen Text ist verwirrend, da ich mich im 9:23 Uhr geschriebenen Text selbst zitiere und mich auf den um 9:06 geschriebenen Text beziehe.